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2014-11-22T23:00:19+01:00

Sich regen bringt Segen - wem auch immer!

Veröffentlicht von AnnaChaos

Jedes Jahr hängt mir die zu erwartende Feindberührung - Weihnachtsgeschenke – wie ein schwerer Mühlstein um den Hals. Zwei Tage vor dem Fest, erst dann stelle ich mich dem verhassten Widersacher.

Mit den schon fast verblichenen Wunschzetteln diverser Freunde und Familienangehöriger rase ich also unmittelbar vor dem Fest mit hochroten Öhrchen, erhöhter Pulsfrequenz, leichter bis mittelschwerer Panikattacke, von Geschäft zu Geschäft und hoffe inständig, dass mich kein plötzlicher Blattschuss zum Erliegen bringt. Ein frisch abgebrochener Absatz, mitten im knapp bemessenen Weihnachtsgeschenke-Marathon, zählt nicht zu meiner aufbauendsten Erinnerung. Als der rechte Absatz meiner 12 Zentimeter hohen High Heels zwischen zwei Pflastersteinen verblieb, musste ich mich nämlich der deprimierenden Tatsache stellen, dass sich ad hoc 14 ¾ Prozent meiner Gesamtgröße verabschiedet hatten. Demzufolge humpelte ich wie Quasimodo - der Glöckner von Notre Dame - über die Kettwiger Einkaufsmeile. Das nächste Schuhgeschäft ließ zum Glück nicht lange auf sich warten. Also, rein in den Nobel-Schuppen und raus mit einem neuen Paar - für satte 585 Euro. Die anstehenden Geschenke musste ich dann leider, mangels Masse, vom Wühltisch und im Ein-Euro-Shop ergattern.

Ende nächster Woche wird die Jahressonderzahlung meines Arbeitgebers fällig, die in der Regel für die nötige Weihnachtsgeschenke-Liquidität sorgt. Wie heisst es doch so trefflich: Sich regen bringt Segen. Aber auch das Regen will gelernt sein! Regt man sich nämlich mehr als notwendig, ist man den Segen gleich wieder los. Im September habe ich Hals über Kopf den Mietvertrag für eine verlockende 2 ½ Raum-Wohlfühloase in Duisburg unterschrieben. Nachdem ich innerhalb von drei Tagen zur Besinnung kam, habe ich mit einem Kündigungsschreiben den übereilten Mietvertrag umgehend schachmatt gesetzt. Summa summarum muss ich durch diese Spontanität 1584 € zu Grabe tragen. Maklergebühren, die ich bereits im September abdrücken musste und die anstehende Dezember-Miete sind der Segen, der Anderen in den Schoß fällt. Eine echte Glanzleistung, die dafür sorgt, dass ich mich jeden Abend vor Kummer, Gram und eigener Dämlichkeit in den Schlaf heule.


PS Als Weihnachtsbaum muss in diesem Jahr die etwas karge Zimmerpalme herhalten! Und darunter werden dann unzählig gestrickte Socken für all' meine Lieben drapiert sein. Einträchtig werden die Kinder und ich heiße Kartoffelsuppe schlürfen und zum Nulltarif am Fenster die kunstvollen Eisblumen bestaunen

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