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2014-03-18T21:04:18+01:00

Verdi: So weit die Füße tragen!

Veröffentlicht von AnnaChaos

Heute Morgen stehe ich ganz schön auf dem Schlauch, denn die Gewerkschaft Verdi hat ab 3 Uhr in der Früh, für exakt 24 Stunden, zu einem Warnstreik der Angestellten im öffentlichen Dienst, geblasen. Von der Arbeitsniederlegung sind natürlich auch die öffentlichen Busse und Bahnen betroffen. Ich bin jedoch tagtäglich auf die EVAG angewiesen, um pünktlich am Arbeitsplatz zu erscheinen. Also bin ICH die Gelackmeierte.

Wen wundert es da noch, dass sich meine Begeisterung für den ausgerufenen Streik in Grenzen hält. Auch wenn mir der Wunsch nach mehr Knete nicht fremd ist, frage ich mich doch zutiefst beunruhigt: Wie soll ich, Bitteschön, zur Arbeit kommen? Immerhin bin ich nicht mit einem fahrbaren Untersatz gesegnet und habe die einzige Person, die mich mit dem Auto hätte kutschieren könnte, in die Wüste geschickt. Also zermartere ich mir im Morgengrauen das Hirn, wie ich das Dilemma umgehen kann. Mit dem Taxi oder per Anhalter? Oder soll ich mich kurzfristig beim Michael einschleimen, damit er sich meiner erbarmt und mich mit seinem Wägelchen abholt? Wegen der tiefen Eiszeit zwischen uns, streiche ich diesen Gedankenblitz gleich wieder.

Demzufolge versuche ich ein Taxi zu ordern. Immer besetzt! Doch als ich mir nach 15 Minuten die Finger am Tastentelefon umsonst blutig getippt habe, gebe ich mich geschlagen. Ich verlasse meine Butze und versuche auf der Straße mein Glück. Mir bleibt gar nichts anderes übrig, als mich an den Straßenrand zu stellen. Ähnlich wie eine Professionelle, nur…dass ich mit dem Daumen die gewünschte Richtung vorgebe! Per Anhalter, ist schließlich meine letzte Option!

Doch bedauerlicherweise sind die meisten vorbeifahrenden Autos bereits proppevoll. Und da, wo ein einsames Männlein hinter dem Steuer klemmt, kommen mir leise Bedenken. Mein Kopfkino spult nämlich alle Thriller, die ich in den letzten Wochen verschlungen habe, unaufgefordert ab. Gerade Frauen sind dort immer wieder gerne das bevorzugte Opfer von herumstreunenden Triebtätern und durchgeknallten Psychopathen. Beim Schnelldurchlauf von “Jung, blond, tot“ von Andreas Franz läuft es mir dann auch eiskalt den Rücken herunter. Okay, das frische Lüftchen hat garantiert das Seinige dazu getan, aber... ich bin kuriert. Ich ziehe den richtungsweisenden Daumen aus dem Verkehr und lasse ihn in der Jackentasche verschwinden. Ich ergebe mich dem Unausweichlichen und rüste mich innerlich für den langen Fußmarsch, der mich summa summarum 65 Minuten und 12 Kippen kostet.

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