Das Glück ist eine launische Hure, oder...liegt jeweils im Auge des Betrachters!

Letztes Wochenende, zu fortgeschrittener Stunde, hat mich mal wieder meine On-Off-Beziehung Schimi angetextet. Ich hatte sofort die starke Vermutung, dass seine Hormone verrückt spielen. Wie der mit imaginären Bussis, Kussis, Umarmungen und diffusen Erinnerungen nur so um sich geschmissen hat, war wirklich nicht von schlechten Eltern, aber...vor dem Sex lässt sich der Stecher der Witwen und Waisen grundsätzlich nicht lumpen - da greif er auch gerne mal in die alt bewährte Romantikkiste!

Nach einiger Zeit kennt man sein Gegenüber. Das gilt allerdings für beide Seiten. Wäre ich in der Vergangenheit nicht hier und da auf seine Avancen eingegangen, hätte sich unsere Verbindung vermutlich schon längst in Wohlgefallen aufgelöst. Aber ich bin nicht immer so konsequent wie ich sein möchte. Leider! Wenn ich ein oder zwei Gläschen über den Durst getrunken habe, empfinde ich den Ralf nur noch halb so geil und lüstern. Oder...es stört mich dann nicht mehr. Fakt ist, mein Widerstand bröselt dann wie Mörtel von der rissigen Wand. Schlecht für mich – gut für den Jäger, der dann nur noch zum Angriff blasen braucht.

Da keiner von uns an Gedächtnisschwund leidet, wissen wir beide, welche strategischen Schachzüge der andere so jeweils drauf hat. Letztes Wochenende war ich fast nüchtern. Glück für mich - Pech für ihn. Er trug es mit Fassung, denn er weiß, das Glück ist eine launische Hure.

Prost! Ich gehe mal nicht davon aus, dass der Jäger heute Nacht noch auf die Pirsch gehen wird.