Fata Morgana am Morgen bringt Kummer und Sorgen!

Ich werde heute Morgen wach und traue meinen Augen nicht. Eine waschechte Fata Morgana befindet sich direkt vor meinem Bett. Ich reibe gründlich über meine Augen und hoffe, dass sich so das Trugbild schnell wieder verflüchtigt. Doch ich werde eines Besseren belehrt, denn die Fata Morgana fängt sogar an zu reden. „Nicht erschrecken, Anna!“, flüstert die Erscheinung aus dem Nichts, „dein Sohn hat mir gerade die Tür geöffnet!“

„Lena?“, kommt es fassungslos über meine Lippen, „was hat dich denn in aller Herrgottsfrühe hierhin verschlagen?“ – „Frank!“, erwidert sie verstört. Da schwant mir bereits nichts Gutes. Aber erst einmal karre ich mich aus dem Bett, um mich dem anstehenden Seelenstreaptease zu stellen. Ich schnappe mir das nächstbeste Kleidungsstück und ziehe Lena in die Küche. Während der Kaffee durch die Maschine röhrt, berichtet mir meine Freundin unter Tränen, was passiert ist.

Frank, ihr ganz persönlicher Pflegefall, hat nach einem fürchterlichen Tobsuchtsanfall ihre ganze Wohnung zerlegt. „Warum?“, frage ich ungläubig, „Du hast dich doch wirklich rührend um den Kerl gekümmert. „Stimmt!“, resümiert Lena traurig, „aber als ich mich heute Morgen geweigert habe, ihn den gewünschten Alkohol zu besorgen, ist er total ausgerastet. Er hat sogar mit dem Wasserglas nach mir geschmissen! Bevor er mir auch noch an die Wäsche gehen konnte, habe ich fluchtartig meine Wohnung verlassen!“ – „Kluge Entscheidung!“, versichere ich ihr, „aber warum in aller Welt hast du dich auf so einen abgehalfterten Kerl überhaupt eingelassen?“ Lena zuckt traurig mit der Schulter. „Ich komme einfach nicht über Arthur hinweg!“ – „Der Typ, der dich nach Strich und Faden belogen hat und daheim die brütende “Amsel“ sitzen hatte!“, fasse ich kurz zusammen. Meine Freundin nickt bekümmert. „Und darum hast du dir einen impotenten Alkoholiker gekrallt, der dich rund um die Uhr beschäftigt, aber dir gefühlsmäßig nicht in die Quere kommen kann!“, lasse ich meinen Gedanken freien Lauf. Lena fängt erst an zu heulen, dann bricht sie in ein irres Gelächter aus, um anschließend wieder in einem großen Tränen-Meer zu versinken. Behutsam wiege ich die verstörte Seele in meinen Armen. Der frisch gebrühte Kaffee sorgt dafür, dass neue Lebensgeister aktiviert werden. Peu à peu kommt Lena zur Ruhe.

Ich trudele mit zehn Minuten Verspätung am Arbeitsplatz ein, da ich zuvor noch meinen guten Freund Björn an Land ziehen musste. Der ist mittlerweile mit Lena unterwegs, um ihr beim Entsorgen des "Ungeziefers" behilflich zu sein. Anschließend will er sie zur Polizei begleiten, damit sie Anzeige erstatten kann. Und ein neues Türschloss muss natürlich auch noch her! Was soll ich sagen? Mein Freund Björn ist der Fels in jeder noch so stürmischen Brandung, und... zudem jeder Fata Morgana gewachsen!

Wer will schon im falschen Käfig hocken!

Nicht der überaus stürmische Sonntag sorgt primär dafür, dass ich das Haus hüten muss, sondern der meterhohe Berg Bügelwäsche, der keinen weiteren Aufschub duldet. Allerdings kann ich mich n...

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Differenzialdiagnose: Ursache und Wirkung!