Auf dem besten Weg zur Behinderten-Olympiade

Eigentlich wollte ich heute Abend mit den Mädels ein wenig um die Häuser ziehen, aber...nachdem ich frisch geduscht, einen intensiven Blick in den Spiegel geworfen habe, ist mir ehrlich gesagt, die Lust vergangen.

Die lädierte Kniescheibe, die nicht zu übersehen ist, habe ich mir am Montag zugezogen, als ich erst über die Schnur und dann über den Staubsauger selbst gestolpert bin. Kommt davon, wenn man der Mattscheibe mehr Aufmerksamkeit zukommen lässt als dem saugenden Helferlein. Das schmucke Veilchen habe ich mir am Donnerstag zugezogen. Nicht bei einer zünftigen Schlägerei, auch… wenn böse Stimmen genau das behaupten. Nein, bin ganz solide über Oma Gertis Teppichläufer gepurzelt und mit meinem Kopf, genauer gesagt mit der rechten Augenbraue, gegen den ungünstig platzierten Türrahmen gedonnert. Ärgerlich, aber…auch das kann passieren! Zumal die vielen Schnäpskes, die ich mir mit Opa Fränzken hinter die Binde gekippt habe, nicht ganz unschuldig an diesem Dilemma waren. Ich trage es mit Fassung und drei Pfund Theaterschminke, die ich mir seitdem auf die malträtierte Stelle kleistere. Vermute mal, dass ich auf Grund dessen, also mit dem zugespachtelten Auge, auch die gestrige Aschentonne übersehen habe, die irgendein Dämlack mitten auf dem Bürgersteig platziert hatte. Zu meiner Verteidigung kann ich jedoch anführen, dass sich eine graue Tonne in der fortgeschrittenen Abenddämmerung nicht wirklich abhebt…ähnlich wie ein schwarzer Adler auf schwarzem Grund. Lange Rede kurzer Sinn: Jetzt ist auch mein linkes Bein noch hin.

Bin echt gespannt, was mich als Nächstes erwartet. Wetten nimmt mein Buchmacher rund um die Uhr entgegen!